Tipps für Eltern
Eingewöhnung leicht gemacht!
Der Eintritt in die Kita ist ein ganz besonderer Moment – und der erste größere Einschnitt im Leben eines Kleinkindes.
Was ist Eingewöhnung?
Besucht ihr Kind zum ersten Mal unsere Kita, ist es in der Regel völlig überwältigt. Viele andere Kinder und neue Gesichter, fremde Erwachsene, neue Regeln und Routinen sowie jede Menge neue Eindrücke. Mit diesen ganzen Eindrücken muss ein kleiner Mensch erst einmal klarkommen und das benötigt Zeit.
Und das bedeutet Eingewöhnung: Ihr Kind wird Schritt für Schritt behutsam in seinen neuen Kita-Alltag eingeführt. Ihr Kind findet in der pädagogischen Fachkraft eine neue Bezugsperson, lernt neue Routinen und einen neuen Tagesablauf kennen, findet Freunde und sucht sich seinen eigenen Platz in der neuen Gruppe.
Auch für die Eltern ist das der erste Abnablungsprozess. Um diesen für beide entspannt zu gestalten, empfehlen wir die erste Phase „Grundphase“ an der Seite ihres Kindes zu verbringen.
Unsere Eingewöhnung findet in drei Phasen statt.
Phase „Grundphase“
Gemeinsames Kennenlernen, Ankommen und Beobachten
1 Stunde gemeinsamer Verbleib in der Gruppe
Mutter oder Vater genießen diese Zeit gemeinsam mit ihrem Kind.
Phase „Trennungsversuch“
Erste Verabschiedung der Eltern
Eltern verbleiben in der Nähe
Reaktion des Kindes entscheidet über den weiteren Eingewöhnungsverlauf
Phase „Stabilisierung und Abschuss“
Kind verbringt Kitaalltag ohne Eltern
Tägliche Routinen werden aufgebaut
Erreichbarkeit Eltern muss jederzeit gewährleistet sein
Die Bedürfnisse ihres Kindes stehen für uns pädagogischen Fachkräfte an erster Stelle. Somit ist die Verkürzung oder Ausdehnung der Eingewöhnung bei jedem Kind individuell.
Gefahren für Ihr Kind im Haushalt – Und wie man darauf reagieren sollte
Verbrennungen und Verbrühungen
Verschlucken
Vergiftungen
Stürze auf den Kopf
Wunden
Vorbeugen
1. Verbrennungen und Verbrühungen
Besonders in unseren Küchen lassen sich viele Unfallschwerpunkte erkennen. Sei es das Kabel des Wasserkochers, der Pfannenstie, der über den Herdrand lugt, die frisch aufgebrühte Tasse Tee oder die noch heiße Schale Babybrei auf dem Tisch. Alles wird früher oder später für unsere Kinder erreichbar sein. Der beste Schritt, unsere Kinder vor einer Verbrühung zu schützen, ist ein bewusster Blick in unsere Küche: das Restwasser nach dem Aufkochen lieber weg schütten, anstatt es im Wasserkocher für das nächste Mal aufzuheben, den Stiel der Pfanne nach hinten drehen und wenn möglich auf den hinteren Herdplatten kochen.
Von Verbrühungen spricht man immer bei Verletzungen mit heißer Flüssigkeit oder Dampf, Verbrennungen bei Einwirkungen von Sonne oder Feuer.
Doch was tue ich, wenn nun doch etwas passiert ist? Schnelles Handeln ist hier sehr wichtig:
Ziehen Sie die Kleidung der betroffenen Stellen zügig und vorsichtig aus. Wenn die Kleidung sich bei Verbrennungen mit der Wunde verbunden hat, belassen Sie diese bitte auf der Wunde.
Kleinflächige Wunden werden mit lauwarmen Wasser für ca. 10 Minuten gekühlt. Dabei niemals kaltes Wasser verwenden, um eine Unterkühlung zu vermeiden! Bei großflächigeren Verbrennungen würde eine Kühlung den Körper zu sehr auskühlen lassen. Daher wird hier empfohlen, diese mit einer sterilen Wundauflage locker abzudecken. Kühlen Sie die Wunde immer indirekt, z. Bsp. mit einem nassen Lappen oder mit einem Wasserstrahl oberhalb der betroffenen Hautstelle, und nicht direkt auf die Wunde. Wickeln Sie ihr Kind in warme und trockene Decken oder Tücher.
Rufen Sie den Rettungsdienst. Für Kinder ist nicht nur die offensichtliche Wunde durch die Verbrennung gefährlich, sondern auch die Gefahr des Schocks! Je jünger das Kind, desto eher reagiert der Körper mit einem Schock. Auch eine leichte Verbrühung z. Bsp. durch zu heißes Badewasser kann großflächig sehr gefährlich sein. Verbrennungen und Verbrühungen haben ein sehr hohes Schmerzpotenzial. Versuchen Sie ihr Kind bestmöglich zu beruhigen. Singen Sie das Lieblingslied, denken Sie an das liebste Kuscheltier auch wenn es schwer fällt. Wenn Sie Ruhe ausstrahlen, kann sich auch ihr Kind beruhigen.
Auch eine Kerze, der Grill im Sommer oder das Lagerfeuer am Abend sind eine Gefahrenquelle für Verbrennungen. Die beste Vorsorge ist ein vorbildlicher Umgang mit dem Feuer. Klären Sie ihr Kind auf, besprechen Sie die Regeln im Umgang mit Feuer und lassen Sie ihr Kind nicht unbeobachtet.
2. Verschlucken
Eltern mit einem Essanfänger kennen die Situation: das Kind hustet beim Essen und man selbst wartet sehnsüchtig darauf, dass das verschluckte Essensteil von dem Kind wieder hervorgebracht wird. Ein aufrecht sitzendes Kind hat damit auch meistens kein Problem. Falls es doch Unterstützung braucht oder sogar blau anläuft, handeln Sie bitte zügig:
Bitte versuchen Sie nicht, das Verschluckte mit den Fingern aus dem Mund- Rachenraum zu entfernen. Das kann dazu führen, dass es noch tiefer verschluckt wird.
Bringen sie den Oberkörper in die tiefste Position (ein Säugling mit dem Kopf nach unten zeigend auf den Unterarm legen, Kleinkinder vorne über beugen lassen, über die eigenen Beine legen oder notfalls „auf den Kopf drehen“). Schlagen Sie kräftig mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter, bis das Verschluckte ausgespuckt werden kann.
Führt das nicht zum Erfolg, können Sie bei Kinder ab 1 Jahr den „Heimlich-Handgriff“ anwenden. Dabei wird das Kind von hinten umfasst, die eigene Faust mittig unter das Ende des Brustbeines gelegt und mit der anderen Faust festgehalten. Nun wird die Faust bis zu 5-mal nach hinten oben gezogen. Dieser Griff birgt auch Verletzungsgefahren und sollte daher nur bei akuter Erstickungsgefahr angewendet werden.
Rufen Sie umgehend den Notruf, wenn Sie sich unsicher sind!
Verschluckte Fremdkörper in der Speiseröhre wie z. Bsp. Geldstücke oder Perlen passieren meistens ungehindert den Magen-Darm Trakt. Wenn ihr Kind aber ein „kloßiges“ Gefühl im Hals hat, auffällig ist oder über Schmerzen klagt, suchen Sie einen Arzt auf.
3. Vergiftungen
Auf den Entdeckungstouren können sich unsere Kinder nicht nur verschlucken. Medikamente, Waschmittel und Zigarettenkippen stellen eine hohe Vergiftungsgefahr dar.
Durch eine sichere Lagerung lassen sich hier viele Unfälle vorbeugen:
Medikamente, auch die des täglichen Bedarfs, gehören außer Reichweite von Kindern!
Wasch- und Reinigungsmittel bitte immer erhöht lagern. Auch an diversen Pflanzen können Kinder sich vergiften. Bedenken Sie dabei auch die Pflanzen und Beeren im Garten.
Neben Übelkeit und Erbrechen können auch ein unsicherer Gang, Schläfrigkeit oder eine ungewöhnliche Erregung des Kindes ein Anzeichen auf eine Vergiftung sein. Wenn Sie ihr Kind beobachten konnten, was es zu sich genommen hat und es noch keine Vergiftungssymptome aufzeigt entfernen Sie Rückstände vorsichtig aus dem Mundraum.
Rufen Sie den Giftnotruf (für Sachsen zuständig: Erfurt 0361 730730) und folgen Sie den Anweisungen der Mitarbeiter. Bei Auswirkungen auf Bewusstsein oder Atmung rufen Sie bitte gleich den Rettungsdienst. Haushaltsreiniger enthalten zum Teil stark ätzende Substanzen.
Versuchen Sie Reste im Mundraum rückstandslos zu entfernen, größere Kinder bitten Auszuspucken und den Mund zu spülen. Geben Sie ihrem Kind lieber nichts zu trinken. Die Gefahr, dass es sich daraufhin erbricht und erneut verätzt ist zu groß. Zeigen Sie das verschluckte Mittel dem Arzt vor, damit der Arzt weiß, welche Bestandteile enthalten sind.
4. Stürze auf den Kopf
Der Klassiker unter Eltern: der Sturz mit Fahrrad oder Laufrad. Neben Schürfwunden ist hier vor allem der Kopf gefährdet, da dieser um ein vielfaches größer ist (im Vergleich zum Kinderkörper) wie bei Erwachsenen. Daher landen Kinder mit Vorliebe auf eben diesem.
Auffälligkeiten nach einem Sturz auf den Kopf können sein:
Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen
Platzwunden und Prellungen
Gedächtnislücken
Bewusstlosigkeit
Wenn ihr Kind auf den Kopf gestürzt ist, versuchen Sie es zu beruhigen: Stellen Sie ihm Fragen wie „Hier ist deinen Mama, erkennst du mich?“ „Möchtest du dein Kuscheltier haben?“ und beobachten Sie ihr Kind, ob es ungewöhnlich reagiert. Versuchen Sie ihr Kind nicht unnötig zu bewegen und lagern es stattdessen flach am Boden.
Wirkt ihr Kind schläfrig? Zeigt es ungewöhnliches Verhalten? Ist es gar kurz bewusstlos? Dann rufen Sie bitte den Rettungsdienst. Wesensänderungen oder Übelkeit können auch noch bis zu 48 Stunden nach dem Sturz auftreten. Beobachten Sie daher ihr Kind und suchen Sie einen Arzt auf, wenn Sie sich unsicher sind.
Bringen Sie bei Bewusstlosigkeit ihr Kind immer in die stabile Seitenlage und schauen Sie wenn möglich auf die Uhr, um zu wissen, wie lange es bewusstlos war. Bei einer Beule ohne weitere Auffälligkeiten (keine „schwappende“ Beule), kann eine lokale Kühlung ausreichend sein. Aber auch hier gilt, bei Unsicherheit lieber einen Arzt aufsuchen.
5. Wunden
Ob die Schnittwunde am Basteltisch oder die Schürfwunde im Garten: Wichtig ist, dass die Wunde möglichst keimfrei versorgt wird. Wenn möglich tragen Sie Einmalhandschuhe.
Die Blutung einer Wunde ist wichtig, da sie sich damit selbst reinigt. Die meisten Wunden hören nach kurzer Zeit alleine auf zu bluten. Leichtere Blutungen lassen sich mit einem nasskalten Lappen stillen. Bei stärkeren Blutungen (wenn das Blut pulsiert oder spritzt) legen Sie bitte einen Druckverband an.
Dafür wird die Wunde mit einem sterilen Tuch oder sauberen Handtuch abgedeckt. Dann wird eine noch verpackte Verbandsrolle, eine Packung Taschentücher oder ein weiteres sauberes Handtuch mit Druck um die Wunde gebunden. Fest genug um die Blutung zu stillen, aber locker genug, um eine weitere Durchblutung zu gewährleisten! Lagern Sie die blutende Stelle wenn möglichst hoch. Rufen Sie den Rettungsdienst. Ein starker Blutverlust kann zu einem Schock führen. Lagern Sie das Kind wenn möglichst bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes in Schocklage (auf dem Rücken liegend, Beine hoch lagernd).
Kleinere Schnittwunden können Sie selbst mit einem Pflaster versorgen und kleinere Schürfwunden bitte an der Luft trocknen lassen und nicht mit einem Pflaster abdecken. Durch das Trocknen der Schürfwunde deckt sich die Wunde selbst ab. Eine handelsübliche Wunddesinfektion kann hierbei angewendet werden.
Wenn in der Wunde Fremdkörper vorhanden sind, welche sich nicht oberflächlich entfernen lassen, belassen Sie diese bitte dort und suchen sie einen Arzt auf. Sie sollten sie nicht selber entfernen.
6. Vorbeugen
Nicht alle Unfälle lassen sich vermeiden. Wir möchten unseren Kindern die Freiheit geben, unsere Welt mit ihren Augen kennenzulernen und sie nicht nur sehen sondern auch zu begreifen. Sie können nur wachsen, wenn wir ihnen den Raum dafür geben.
Unsere Aufgabe ist es, diesen Raum so freundlich und sicher wie möglich zu gestalten. Was kann ich als Mama oder Papa dafür tun?
Machen Sie sich mit Erster Hilfe vertraut! Frischen Sie ihr Wissen regelmäßig auf. Mittlerweile gibt es auch Online-Kurse, die in Ruhe angeschaut werden können. Nur wenn Sie wissen, wie Sie handeln müssen, können Sie die nötige Ruhe haben, um zügig und sicher zu reagieren! Dabei lernen Sie auch, wie Sie im Notfall auf eine Bewusstlosigkeit oder einen Atemstillstand reagieren können. Spitze, scharfe, giftige Gegenstände gehören hoch oder in einen absperrbaren Raum oder Schrank gelagert.
Bei Kindern auf dem Wickeltisch gilt: Immer eine Hand am Kind! Damit sie nicht in die Versuchung geraten, nur mal eben den frischen Body aus dem Schrank zu holen. Auch wenn Sie sich in die untere Schublade des Wickeltisches bücken, belassen Sie bitte immer eine Hand auf dem Bauch des Kindes.
Auf dem Laufrad und dem Fahrrad: bitte immer einen Helm tragen. Wenn Sie möchten, fangen Sie schon früh auf dem Rutscherauto damit an. Wenn der Helm zur Routine wird, wird er nicht mehr hinterfragt und vom Kind abgelehnt. Kontrollieren Sie bitte auch noch bei größeren Kindern den richtigen und festen Sitz des Helmes (waagerecht und nicht in den Nacken gezogen). Seien Sie selbst Vorbild!
Ein aufmerksamer Blick durch die Wohnung hilft allen. Achten Sie dabei auf rutschende Teppiche, Kindersicherungen in den Steckdosen, herunter hängenden Kabel, abgesicherte Treppenauf- und abgänge sowie einen kippsicheren Stand von Möbeln.
Unsere Kinder werden größer und neugieriger. Mit den neu gewonnenen Fähigkeiten werden auch immer neue Möglichkeiten des Entdeckens hinzukommen. Babybettchen werden dann genauso zum Klettergerüst wie Hochstühle. Räume müssen daher immer wieder neu an Kinder und ihre Bedürfnisse angepasst werden.
Wenn Sie mit ihrem Kind in eine Unfallsituation kommen, versuchen sie Ruhe zu bewahren. Dieser Rat klingt so simpel und wirkt daher gesagt, doch für unsere Kinder sind wir der Anker, an dem sie sich immer festhalten können. Wenn wir Panik ausstrahlen, können Sie sich nicht beruhigen! Wenn ein weiterer Erwachsener vor Ort ist, übergeben Sie ihm die Verantwortung sich einen Überblick zu verschaffen und sich um Hilfe zu kümmern.